Bericht über unseren Besuch im Bernsteinzimmer

Schöne Bildbände über das Bernsteinzimmer können den unmittelbaren Anblick nicht ersetzen!!! Also nichts wie los. Mit dem Arbeitskreis Bernstein des Vereins zur Förderung des Geologisch-Paläontologischen Museums der Universität Hamburg starten wir am 24. März 2004 von Hamburg nach St. Petersburg. Am Sonnabend, den 27. März steht auf dem Besichtigungsprogramm das „Highlight“: Der Besuch des Bernsteinzimmers.

Unsere Eindrücke sind zwiespältig. Wenn man bisher nur kleine Ausschnitte des Zimmers auf den vorausgegangenen Präsentationen im Westen gesehen hat, ist der Anblick des Gesamtkunstwerkes beeindruckend und enttäuschend. Die Bernsteine vermitteln eine Wärme und eine Leuchtkraft, die das Herz eines Bernsteinliebhabers höher schlagen lässt. Die Größe des Raumes kann als Enttäuschung empfunden werden, aber es ist nun mal ein Zimmer und kein Saal von den üblichen Ausmaßen des Katharinenpalastes. Ein wenig mehr Zeit zum Betrachten hatten wir uns doch erhofft, aber wir sind nicht die einzigen Besucher, die das achte Weltwunder betrachten wollen.

Private Atmosphäre ist uns in den angrenzenden Bernsteinwerkstätten vermittelt worden. Der Geruch von Bernstein erfüllt die bescheidenen Räume, deren Wände mit alten Bildern des Bernsteinzimmers und mit Schablonen behangen sind. Bereitwillig erklärt der Bernsteinmeister mit Hilfe der Dolmetscherin die gesamte Technik des Bernsteinschleifens. Besonders Wissensdurstigen werden auch der besondere Kleber und die Schleifmittel „verraten“. Glaubten wir bisher, dass die Steine vor der Bearbeitung nach dem gewünschten Farbton ausgewählt wurden,  so sind wir jetzt schlauer: die fertig beschliffenen Bernsteinmosaike werden eingefärbt. Jedem Bernsteinliebhaber, der selbst Bernsteine bearbeitet, ist zu wünschen, dass er mit diesen Experten sprechen kann. Als Geschenk gibt es zum Abschied eine kleine Scheibe unbehandelten Bernstein. Eine schöne Erinnerung an einen Besuch der besonderen Art!
Heute verdienen die Bernsteinmeister ihr Geld mit der Herstellung von Schmuck und Gegenständen aus Bernstein, die den Touristen zum Verkauf angeboten werden.